Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Jonathan Zenneck
Ein echtes Vorbild
Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Jonathan Zenneck, Ehrenbürger von Rupperthofen, starb vor 50 Jahren
Zwei Dinge sind für die Bürger von Ruppertshofen heute selbstverständlich geworden - doch dass beides miteinander zusammenhängt, ist den wenigsten bewusst: Die dörfliche Grundschule heißt Zenneck-Schule und auch auf dem Land kann heute jeder, der dies möchte, drahtlos telefonieren. Was dies miteinander zu tun hat? Der am 8. April 1959 kurz vor seinem 88. Geburtstag verstorbene Ehrenbürger von Ruppertshofen, Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Jonathan Zenneck, hat nicht nur der Schule seinen Namen gegeben, sondern als international renommierter Physiker im Bereich der „drahtlosen Telegraphie“ geforscht.
In jungen Jahren als Mitarbeiter von Ferdinand Braun an der Entwicklung der „Braunschen Röhre“ beteiligt (die bis zur Erfindung von Flachbildschirmen in jedem Fernseher und Computermonitor eingebaut war), hat Zenneck grundlegend die elektromagnetischen Wellen erforscht, den Wellenmesser erfunden und das Zusammenspiel von Sender und Empfänger entdeckt. Nach mehreren Professorenstellen fungierte er zuletzt als akademischer Lehrer und Ordinarius an der Technischen Hochschule in München. Sein Wissen und Können wurde vielfach im Rahmen von Ehrungen gewürdigt. Auch im Ruhestand blieb er der Wissenschaft treu und war Vorstandsvorsitzender des Deutschen Museums in München.
Jonathan Zenneck wuchs als Sohn des Pfarrers von Ruppertshofen auf und wurde später in den evangelisch-theologischen Seminaren in Maulbronn und Blaubeuren sowie im „Tübinger Stift“ ausgebildet. Segeln, Bergsteigen, Skifahren und Reiten sowie die Jägerei, der er bis ins hohe Alter treu geblieben ist, prägten Zennecks Freizeitgestaltung. Grundlegend war seine von Menschlichkeit und Güte geprägte Art - und sein Lebensmotto: „Pflichterfüllung reicht nicht, man muss auch Freude an seinen Aufgaben haben!“. Es gäbe noch vieles über den berühmt gewordenen Ruppertshofener zu schreiben, doch das Wichtigste ist ohne Zweifel, dass Prof. Zennecks Leben und Handeln ein echtes Vorbild für junge Menschen darstellt und es wohl keinen besseren Namenspatron für die Schule im Dorf geben könnte.